Ab sofort wird das sogenannte elektronische Rezept für alle einfacher: für Sie als Patient, für die ausstellenden Ärzte und für die einlösenden Apotheken. Neben den bisherigen Methoden können Sie nun ganz einfach ein digitales Rezept mit Ihrer Gesundheitskarte einlösen.
Apotheken sind ab dem 1. September 2023 flächendeckend an das System angeschlossen. Ab Januar 2024 wird das eRezept verpflichtend eingeführt.
Wie funktioniert das praktisch?
Wenn wir Ihnen ein rezeptpflichtiges Medikament verordnen, wird diese Verordnung zentral auf einem gesicherten Server der Krankenkassen abgespeichert.
In der Apotheke stecken Sie – so wie Sie es bereits aus den Arztpraxen kennen – Ihre elektronische Gesundheitskarte (eGK) in das Lesegerät. Dadurch autorisieren Sie die Apotheke, auf Ihre zentral hinterlegten Rezepte zuzugreifen. Die eGK dient somit als Schlüssel, der der Apotheke den Zugriff auf den zentralen eRezept-Fachdienst der Gesundheitsversorger erlaubt.
Für dieses Verfahren ist weder eine besondere Version der eGK noch eine Patienten-PIN oder Ähnliches erforderlich. Von Ihrer Seite als Patient aus müssen Sie also nichts weiter unternehmen.
Vorübergehend erhalten Sie von uns zusätzlich einen Ausdruck, der alle im eRezept-Fachdienst gespeicherten Informationen enthält. Sollte also der Zugriff auf den Server einmal nicht möglich sein, können Sie mit dem Ausdruck das Medikament bekommen.
Dieser Ausdruck entfällt spätestens ab November 2023.
Wichtig: Sie können Ihr Medikament in jeder Apotheke Ihrer Wahl abholen. Das eRezept wird nicht an eine bestimmte Apotheke geschickt, sondern kann von allen Apotheken digital abgeholt werden.
Ist das eRezept sicher?
Ja, das Rezept ist sicher und vom Datenschutzbeauftragten geprüft. Es werden weder das Rezept selbst noch Zugangsdaten auf Ihrer Gesundheitskarte gespeichert.
Unsere Arztpraxis versieht das eRezept mit einer qualifizierten elektronischen Signatur. Anhand dieser Signatur kann die Apotheke technisch zuverlässig das Rezept prüfen.
Nur die verordnende Arztpraxis und Ihre Apotheke können das E-Rezept einsehen.
Die Daten des E-Rezepts werden verschlüsselt auf Servern der sogenannten Telematik-Infrastruktur gespeichert, die in einem gesicherten Rechenzentrum stehen. Sie werden automatisch 100 Tage, nachdem Sie das Rezept eingelöst haben, gelöscht. Als Patientin oder Patient können Sie die Daten aber auch vor Ablauf dieses Zeitraums eigenständig löschen.
Werden jetzt alle Rezepte elektronisch ausgestellt?
Alle Kassenrezepte für Medikamente werden bei uns in der Praxis bereits elektronisch ausgestellt. Hier ist das bekannte rosafarbene Kassenrezept bereits abgelöst. Vorübergehend erhalten Sie noch einen Papier-Ausdruck, der als Ersatz für die digitale Version alle Informationen zum Medikament enthält, falls das digitale System mal nicht klappen sollte.
Rezepte für Heilmittel (z.B. Krankengymnastik), Hilfsmittel (z.B. Bandagen) oder für Betäubungsmittel werden derzeit noch in bekannter analoger Weise ausgestellt. Hier soll die Umstellung im Lauf der nächsten Jahre erfolgen.
Die Privaten Krankenversicherungen nehmen noch nicht am eRezept teil, hier werden unverändert die gewohnten blauen Rezepte ausgestellt.
Das eRezept – gut für Sie!
- Sie können das eRezept nicht mehr verlieren oder vergessen, wenn Sie zur Apotheke gehen.
- Wir können Ihnen ggf. ein Folgerezept ausstellen, ohne dass Sie zu uns in die Praxis kommen müssen.
- Bei der Einlösung des Rezepts in einer Versandapotheke müssen Sie das Originalrezept nicht mehr per Post verschicken.
- Falls Sie weitere digitale Anwendungen, wie den E-Medikationsplan verwenden, können Wechselwirkungen zwischen Medikamenten automatisch erkannt werden.
Das eRezept – gut für die Umwelt!
Sobald ab Ende des Jahres der Papierausdruck entfällt, werden Papier und Toner gespart. Die Zettelwirtschaft im Gesundheitswesen neigt sich dem Ende zu.